LAUTseit1525

DAS DIGITALE PROJEKT ZUM BAUERNKRIEG 

Tauchen Sie ein in die Geschichten und Ereignisse des Bauernkriegs – präsentiert vom Landesmuseum Württemberg auf Instagram.

Eine “Geschichte der Möglichkeiten”

Zehn faszinierende Charaktere aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten teilen ihre persönlichen Erlebnisse und stellen ihre individuellen, von der jeweiligen unmittelbaren Lebenswelt geprägten, Sichtweisen auf die historischen Verwicklungen der Zeit vor. 
Folgen Sie der historisch belegten Magdalena Scherer auf ihrer Entwicklung von einer bescheidenen Bürgerfrau zur politischen Aktivistin. Blicken Sie mit uns auf die Lebenswelten in unterschiedlichen Milieus um 1525 und folgen Sie unseren Protagonist*innen.

Da die Perspektiven der kleinen Leute, zu denen auch Magdalena gehörte, nur fragmentarisch mit Zeugnissen aus der Zeit überliefert sind, greifen wir in die Trickkiste der Geschichtswissenschaft und nutzen die Methode der sogenannten Mikrogeschichte: wir erzählen eine “Geschichte der Möglichkeiten” und entwickeln auf der Grundlage realer Personen, historischer Fakten, überlieferter Quellen und logischen Schlussfolgerungen eine Story, die sich so hätte ereignen können. Wir hinterfragen zum Beispiel den Lebensalltag einer in der Vorstadt der württembergischen Residenzstadt Stuttgart beheimateten Baderin nach Beweggründen und Motiven, die sie im Bauernkrieg haben Partei ergreifen lassen. Dabei ist es uns wichtig, mit unserer Community darüber ins Gespräch zu kommen, was im Rahmen unserer Geschichte historisch möglich ist oder auch, wie man sie anders erzählen könnte, welche anderen und weiteren wichtigen Hinweise das Bild vervollständigen können oder unseren Geschichten widersprechen.

Zehn Persönlichkeiten

Während die Hauptfigur unserer Erzählung, die Stuttgarter Baderin Magdalena Scherer, von September 2024 bis Oktober 2025 auf Instagram agiert, tauchen die flankierenden neun weiteren Charaktere nur temporär auf. Sie werden im etablierten Format des "Takeover" vor allem 2025, also 500 Jahre nach dem historischen Bauernkrieg, die Instagramaccounts zahlreicher Projektpartner für einige Tage “besetzen” und von dort aus ihre Geschichte erzählen.

Geschichte als Graphic Novel

Zentrale Aspekte aus der Geschichte des Bauernkriegs werden in unserem Projekt in der digitalen Erzählform einer Graphic Novel vermittelt. Die auf Instagram publizierten Zeichnungen werden mit einer KI angefertigt (und als solche gekennzeichnet) und erreichen einen hohen Grad der Fiktionalisierung. Die so erreichte Abstraktion und Überzeichnung bietet den Leser*innen viel Raum für eigene Fantasien und Adaptionen. Gerade im digitalen Projekt sind die Figuren als Archetypen zu verstehen, die unterschiedliche Sichtweisen und Erlebnisse zum Bauernkrieg kondensieren. Die visuellen Interpretationen unserer Figuren gehen auf historische Quellen zurück, wollen aber dennoch sofort auch deutlich machen, dass die Darstellung und der erzählerische Kontext nur “eine” Interpretation von vielen “Möglichkeiten” ist.

Der Wissensaccount LAUTseit1525

Der Wissensaccount LAUTseit1525 auf Instagram begleitet unser Storytelling über die gesamte Laufzeit bis Herbst 2025. Hier werden die subjektiven Beschreibungen der Protagonist*innen mit realen Daten und Fakten konfrontiert, ergänzt und innerhalb des historischen Geschehens kontextualisiert. Der Account kommuniziert Details, Zusammenhänge und Informationen zur Alltagskultur in der Frühen Neuzeit und versucht, die Relevanz der Geschichte für die Gegenwart deutlich zu machen.

#LAUTseit1525

Der alles verbindende Hashtag zum digitalen Projekt ist #LAUTseit1525. Wer mitlesen möchte, ist eingeladen, auf Instagram nach diesem Hashtag zu suchen und ihn zu abonnieren. Wer sich einbringen und diskutieren möchte, darf gerne die eigenen Beiträge mit diesem Hashtag kennzeichnen.

Aufstand für Freiheit, Gerechtigkeit und Teilhabe

DIE GESCHICHTE

In unserem Storytellingprojekt verfolgen wir diese Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Hauptfiguren kommen aus Adel, Kirche, Bürger- bzw. Bauernschaft und entstammen vor allem dem Südwesten Baden-Württembergs. Im Zentrum der Erzählungen steht eine bürgerliche Handwerkersfrau aus Stuttgart: Magdalena Scherer, die als reale Aktivistin im Bauernkrieg 1525 aktenkundig wurde.


Die Akteur*innen

Für unser Storytellingprojekt haben wir historisch belegte Männer und Frauen aus Adel, Kirche, Land- und Stadtbevölkerung ausgewählt.

Die Quellenlage zu diesen realen Persönlichkeiten unterscheidet sich mitunter sehr. Während die Stuttgarter Baderin Magdalena Scherer nur in einem Gerichtsdokument aus der Zeit dokumentiert ist, liegen für andere Charaktere wie den Feldherrn des Schwäbischen Bundes, Georg Truchseß von Waldburg, zahlreiche Quellen oder sogar ganze Biografien vor. Auf Basis dieser unterschiedlichen Quellenlage haben wir uns für eine sogenannte mikrohistorische Annäherung entschieden und besondere, historisch relevante, Ereignisse in den Biografien der Protagonist*innen in den Fokus genommen.

Unsere Figuren haben das eigene Schicksal nicht immer in der Hand, sie sind Treibende und Getriebene gleichermaßen. Durch ihre unterschiedlichen sozialen Stellungen vertreten sie unterschiedliche Rechtsauffassungen, haben ein divergierendes Verständnis von Freiheit, Gerechtigkeit und Ordnung.

Tauchen Sie mit uns ein in packende Geschichte(n), lernen Sie die Menschen und ihre bewegenden Schicksale kennen, die diese bewegte Epoche geprägt haben. Begleiten Sie uns in die Zeit des Bauernkriegs im deutschen Südwesten!

Die Erzählerin

Magdalena Scherer

 

Die Hauptfigur unserer Erzählungen ist eine Handwerkerin aus Stuttgart um 1525.

Der Feldherr

Georg Truchsess von Waldburg

 

Der Reichsritter war ein erfolgreicher Feldherr und überzeugter Anführer der kaiserlichen Truppen.

Der Maler und Bauernkanzler

Jörg Ratgeb

 

Der erfolgreiche Maler war auch aktiver Teilnehmer am Bauernkrieg und wurde 1526 hingerichtet.

Der Anführer

Ulrich Schmied von Sulmingen

 

Der Schmied von Sulmingen wurde als Anführer des Baltringer Haufens bekannt.

Der verlassene Burgvogt

Sebastian Emhart

 

Der Burgvogt residierte auf der Festung Hohenasperg, von wo er verzweifelte Hilfegesuche an die württembergische Regierung schrieb.

Der Chronist

Jakob Murer

 

Als Abt von Kloster Weißenau hat er mit seiner illustrierten Chronik den Krieg in der Gegend von Ravensburg beschrieben und in Bildern dargestellt.

Der Bildschnitzer und Ratsherr 


Tilman Riemenschneider

 

Der bedeutende deutsche Bildschnitzer geriet als Zeitzeuge in Würzburg in den Sog der Ereignisse.

Der Laientheologe

Sebastian Lotzer

 

Er gilt als maßgeblicher Verfasser der 12 Artikel von Memmingen, einem der zentralen Forderungskataloge der aufständischen Bauern im Bauernkrieg.

Der Ritter

Götz von Berlichingen

 

Der charismatische Ritter aus dem niederen Adel spielte im Bauernkrieg eine zwiespältige Rolle.

Die schwarze Hofmännin

Margarete Renner

 

Renner, auch bekannt als "schwarze Hoffmännin", zeichnete sich durch ihren Mut bei der Organisation der aufständischen Bauern aus.

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Der Bauernkrieg

Um eine Annäherung an das historische Thema des Bauernkriegs zu ermöglichen, haben wir verschiedene Angebote entwickelt: Der "Zeitstrahl" zeigt die wichtigsten historischen Ereignisse in einer chronologischen Übersicht. Das "Glossar" bietet Erklärungen und Informationen über Welt und Sprache um 1525. Das "Material" eröffnet Wege in eine vertiefende Recherche und bietet Informationen zu Literatur, Ausstellungen und Online Ressourcen. Ab Januar 2025 wird es hier auch eine interaktive Karte geben, über die eine geografische Verortung der Ereignisse in Oberschwaben recherchiert werden kann.

Zeitstrahl

Zur schnellen Orientierung haben wir einige Ereignisse in einer Zeitleiste zusammengefasst.

Glossar

Ein wachsendes Glossar der Fachbegriffe und Sprachwelt aus der Zeit des Bauernkriegs von A-Z.

Material & Links

Weiterführende Informationen zur Welt um 1525.

Große Landesausstellung

Eine Landesausstellung in 5 Projekten

Große Landesausstellung 2024/25: 500 Jahre Bauernkrieg

Mit fünf Projekten wird das Landesmuseum Württemberg an eines der bedeutendsten Ereignisse unserer Geschichte erinnern: den Bauernkrieg von 1524/25. Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann macht die Große Landesausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“ die Geschehnisse auf vielfältige Weise erlebbar:

Während sich die Erlebnisausstellung PROTEST! mit Bewegungen der Gegenwart beschäftigt und es im Kindermuseum in der Mitmachausstellung ZOFF! ums Streiten gehen wird, begegnen wir im digitalen Storytellingprojekt LAUTseit1525 Zeitzeugen des Bauernkriegs. 2025 behandelt das Ausstellungsprojekt UFFRUR! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25 in Bad Schussenried das historische Ereignis selbst, das wiederum durch das mobile Kulturprogramm UFFRUR! … on the road den Menschen im ganzen Land näher gebracht werden soll.

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